Flugmodellbau
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Stand: 08.11.2021

Hallo
 

Zuerst muss ich mich vorstellen.

Mein Name ist Gunter Kirch. Ich bin schon ein etwas älteres Semester. Wohnhaft bin ich im schönsten Teil des Saarlandes, dem Bliesgau, einer Gegend in der Andere ihren Urlaub verbringen und das zu einem Biosphären-Reservat ernannt wurde.

Nun zu meinem modellfliegerischen Lebenslauf.

Bereits als Kleinkind interessierte ich mich für die Fliegerei und bereits im Sandkasten wurde der Sand zum Flughafen gestaltet mit Fliegern aus Sand darauf, was von meinem Vater vererbt wurde, der ebenfalls Flieger war. Aus meinen "Meccano" bzw. später zusätzlich "Märklin"-Metallbaukästen, wobei ich den ersten Kasten ebenfalls im Alter von 7 Jahren erhielt, wurden fast ausschließlich Flugzeuge konstruiert. Auch bereits im Alter von 7 Jahren, wurde mir von meinen Eltern, als Weihnachtsgabe mit entsprechender Widmung, das Flugmodell - Bauplanheft „Modelle aus Pappe und Papier“, vom Otto Maier – Verlag Ravensburg, mit den erforderlichen Materialien, geschenkt.

Im Alter von 8 Jahren erhielt ich zu Ostern das Bauplanheft: "Segelflugmodelle aus Holz und Karton" vom Otto Maier Verlag, Ravensburg, einschließlich der notwendigen Materialien und diese Modelle habe ich dann in jeweils vielfacher Ausfertigung gebaut und neben dem Anwesen auf der abschüssige Straße geflogen. Hierbei haben mich die Ente und die Nurflügel besonders fasziniert.

Mit 10 Jahren stand der Bau des Anfängermodells „Habicht“, aus dem „Werkbuch für Jungen“, in Kiefer-Sperrholz-Bauweise, zusammen mit meinem Vater an. Das Modell entflog mir ca. 3 Monate später, wobei ich nach Hause kam und stolz berichtete, dass mein Modell, nach Handstart von einem kleinen Hang, als kleiner Punkt im Himmel entschwand, so gut sei es geflogen, was natürlich nur für Kopfschütteln sorgte.

Als 11 – jähriger gewann ich einen Materialsatz für das Anfängermodell „Der kleine Kumpel“ bei einem Ballon – Weitflugwettbewerb des Aero-Club Sulzbach. Anschließend Bau desselben. Das Modell „Der Kleine Kumpel“ von Walter Schönborn (heute noch Mitglied im Verein „Cormoran“ Kirkel) kann als früher saarländischer Vorläufer, des „Kleinen UHU“, mit der gleichen Grundidee bezeichnet werden. Das Modell, in Balsa – Kiefer – Bauweise, wurde von mir unmittelbar nach Gewinnübergabe gebaut.
Im gleichen Jahr konstruierte und baute ich einen Nachbau der SG 38 als Modell mit einer Spannweite von 58 cm bei dem das Höhenleitwerk mittels des Steuerknüppels und das Seitenleitwerk mittels des Pedales verstellbar ist. Querruder sind nicht vorhanden. Das Modell war flugfähig und hängt jetzt, leider sehr lädiert, noch immer an der Decke meines Büros.
Der Bau des Gummmotor-Flugmodelles "Phönix" von Helmut Antusch, einschließlich des Schnitzens der zugehörigen  Luftschraube, alles in Balsa-Bauweise, sowie das Leistungs – Segelflugmodelles der Klasse A2: „Hansavogel“ von Alfred Gymnich, beide erschienen im Buch „Werkbuch für Jungen“ vom Otto Maier Verlag, letzteres in Kiefer – Sperrholz – Bauweise, wurde von mir mit 12 Jahren ausgeführt. Dann stand mit 13 Jahren der Bau des FAI Segelflugmodells der Klasse A3 „Adler“ von Fritz Reis in Kiefer - Sperrholzbauweise und einer Spannweite von 1,80 m an.

Bereits als 13-jähriger baute ich das legendären Segelflugmodell „Austria Meise“ von Rudolf Salzmann in Kiefer- Sperrholzbauweise und einer Spannweite von 2,80 m für die FAI – Klasse A3.  Mit diesem Modell, und dem "Adler" als Ersatzmodell, habe ich später noch an 2 Wettbewerben teilgenommen, bevor die Klasse gestrichen wurde.
Mit 15 Jahren wurden bereits Eigenentwurf, Konstruktion und Bau von Wettbewerbs- Flugmodellen der Klasse A2 in Kiefer / Balsa – Bauweise durchgeführt.
Beim Start von vielen Gasballonen war ich ebenfalls mit dabei und musste, als Helfer, die Sandsäcke, je nach Füllungsgrad der Hülle, in die nächst untere Netzmasche einhängen.

Im Alter von 14 bis 16 Jahren habe ich des öfteren auf dem Flugplatz in Ensheim geholfen. Meist war ich an einer Schranke stationiert, die den Verbindungsweg von Ensheim nach St. Ingbert während der Start- und Landevorgänge sperrten, da dieser mitten über den Flugplatz führte. Als Dank für diese Hilfe wurde ich dann zu Rundflügen mitgenommen. 

Der Eintritt in den Aero-Club Sulzbach, erfolgte mit 16 Jahren. da ich mit meinen selbstkonstruierten und selbst gebauten A2 – Modellen an entsprechenden Wettbewerben teilnehmen wollte, um die Leistungen meiner selbst konstruierten Modelle testen wollte. Somit war eine Mitgliedschaft unerlässlich. Im gleichen Jahr war dann erstmals die Teilnahme an der Saarland-Meisterschaft im Modellflug in der Klasse A2 mit den 2 selbst konstruierten Modellen. Erfolg: 7. Platz in der Gesamtwertung, bei 36 Teilnehmern. (von 5 Durchgängen nur 3 Durchgänge geflogen. 3 x Maximalzeit und alle 2 Modelle entflogen. Nach dem 3. Durchgang 1. Platz.). Was für mich natürlich ein großer Erfolg war.
Ab dem Beitritt zum Aero-Club Saar war ich auch bei allen Europa-Coupe´s als Zeitnehmer tätig. Dieser wurde zuerst in Homburg, hinter dem Zollbahnhof, und später in Miesau, durchgeführt. Meist war ich als Zeitnehmer bei der israelischen Mannschaft eingeteilt.Dann fing, mit 17 Jahren, die Zeit der starken Aktivitäten im Bereich des Fesselfluges, insbesondere im Bereich von Kunstflug und Fuchsjagd, an, welche mehrere Jahre dauerte.
In der gleichen Zeit schloss ich auch eine Lehre als Bau- und Möbelschreiner mit der Gesellenprüfung ab, wobei ich den theoretischen, wie auch den praktischen Teil mit jeweils 96 Punkten, von max. 100 möglichen Punkten, also 1+, bestand. Ab 90 Punkten wurde die Note 1 vergeben. Mit dieser Leistung war ich Innungsbester und mein Gesellenstück, einschließlich der zugeörigen Konstruktionszeichnungen, wie auch der Bau-Beschreibung und auch mein praktisches Prüfungsstück, waren in den Räumen der Innung, zusammen mit allen Innungsbesten des Saarlandes, öffentlich zugänglich und in der Presse  beworben, ausgestellt. Meine Arbeit fand relativ große Beachtung. Bei der Landesmeisterschaft konnte ich den Titel eines Vize-Saarlandmeisters erringen und war der einzige Teilnehmer, der nicht aus einer Familie mit Möbelhaus und angeschlossener Schreinerei, stammte.
Mit 19 Jahren flog ich dann mein erstes funkferngesteuertes Modell, natürlich damals noch mit einer selbstgebauten Röhrenanlage in einem selbstkonstruierten Modell, wobei der Empfänger, damals noch in einer Seifendose eingebaut, in einem voluminösen Rumpf mit Gummis aufgehängt war, um die unvermeidlichen Landestöße etwas abfedern zu können.
Mit 24 Jahren nahm ich ein Studium an der "Höheren Technischen Lehranstalt", der HTL, in Saarbrücken, in dem Fach "Ingenieurbau", auf. Nach 6 Semestern haben von  45 Studierenden, die mit mir anfingen und hier kamen noch 11 Studierende aus vorgehenden Semestern, als Wiederholer hinzu, also insgesamt 56 Studenten letztlich 14 das Examen abgelegt und konnten den Titel "Ing. grad" tragen. Nach Änderung des Ingenieurgesetzes konnte ein Antrag auf Nachdiplomierung gestellt werden. Hierzu musste die bisherige Ingenieurtätigkeit dokumentiert und eingereicht werden. Dieser Nachweis wurde durch HTL und das Ministerium überprüft, ob diese bisherige Leistung, gemäß dem Gesetz für die Nachdiplomierung ausreichend ist. Da ich auf dem Bauministerium, auf Grund meiner Arbeiten, auch in Hinblick auf verschiedene Stellungnahmen für das Land, bekannt war, wurde mein Antrag ohne große Überprüfung durchgewunken, wie mir später der leitende Ministerialrat und Stellvertreter des Bauministers in einem Gespräch mitteilte. Dann wurde mir durch den Innenminister persönlich, der akademische Grad "Dipl. Ing.", ohne weiteren Zusatz, verliehen. Einigen Ingenieuren wurde die Nachdiplomierung nicht erteilt, da sie bei Firmen in der kaufmännischen Abteilung oder in der Verwaltung tätig waren. Insgesamt wurde von dem Examensjahrgang "Ingenieurbau" lediglich 5 Anträge auf Nachdiplomierung positiv beschieden.
Nach einigen Jahren ohne Besonderheiten erfolgte im Alter von 27 Jahren die Gründung der Jugendgruppe bei dem Aero-Club Sulzbach auf Initiative von mir, wobei ich die Jugendgruppe als Leiter übernahm. In den Folgejahren nahm die Jugendgruppe, mit großem Erfolg, an vielen Landes- und Bundes- Wettbewerben wie auch an Europa – Cup´s, teil und entwickelte sich zur stärksten und erfolgreichsten Jugendgruppe des Saarlandes. In dieser Zeit organisierte ich auch Busfahrten zu den Bundesausscheidungen mit dem Modell "Junior" nach Wetzlar und Aßlar, an denen auch die Jugendgruppen von "Bergfalken Felsberg" und "Ikarus Riegelsberg" teilnahmen. 
Im Alter von 30 Jahren entwickelte ich für den Aero-Club Sulzbach ein Logo, da vorher kein unverwechselbares und prägnantes Kennzeichen für den Verein vorhanden war. Der Vereinsname wurde bei Schreiben lediglich mit Schreibmaschine oben, als Kopf,  geschrieben. Dieses wurde in der Mirgliederversammlung einstimmig angenommen und seit dieser Zeit auf allen Briefkopfbögen, Listen, Veranstaltungshinweisen, Plakaten, Transparenten, Handzettel und  Aufklebern benutzt. Erst kurz vor der Jahrtausendwende wurde das Logo durch ein neues Symbol ersetzt.
Mit 33 Jahren stand die Teilnahme an einem Sportzeugenlehrgang mit abschließender Prüfung an. Hiernach war ich sehr oft in den unterschiedlichsten Klassen, auch bei Deutschen Meisterschaften, als Sportzeuge tätig. Im Jahr danach wird erstmals ein Jugendzeltlager durch mich in Rubenheim organisiert, das landesoffen war und ab diesem Zeitpunkt über 12 Jahre regelmäßig stattfand.
Im gleichen Jahr erfolgte die Veröffentlichung eines Berichtes über das Entenmodell "Daisy" in der Zeitschrift: "Modell" 8/1977. Hierin habe ich den Einsatz von Kohlestoffrovings, hier zur Verstärkung der Hauptholme, im Modellflug, beschrieben. Es war der erste Bericht, zumindest im deutschsprachigen Raum, der im Modellflug die Verwendung von Kohlefasern beschreibt. Vor der Veröffentlichung gingen über einen Zeitraum von fast 1 1/2 Jahren, viele Schreiben hin und her, da der Redaktion dieses Material, die Kohlenstoffrovings, vollständig unbekannt war und sie vor der Veröffentlichung noch sicherstellen wollten, dass dieses Material auch real existiert und für die Verwendung im Flugmodellbau auch geeignet ist. Auch baten sie mich um ein Musterstück der Kohlenfasern, einschließlich der technischen Daten, was ich dann gerne übersandte. Erst als alle Fragen mit der Redaktion geklärt waren, erfolgte die Veröffentlichung. Auch hier war ich wieder dem Stand der Technik um Jahrzehnte voraus. Die Kohlefasern wurden mir bei der IFAT (Internationale Fachmesse für Abwasser-Technik) in München 1968, übergeben, wobei dieses Material bei dieser Abwasser-Messe zur Armierung von Beton in aggressiven Wässern angeboten wurden. Da ich mich intensiv für das Kohlenstoff-Material interessierte, wurde mir eine Rolle mit etwa 100 m kostenlos übergeben, wobei ich an dem Stand für meine Idee, die Verwendung der Fasern im Modellflug, insbesondere zur Verstärkung der Hauptholme oder aber auch anderer Bauteile, nur für Kopfschütteln sorgte, da die Kohlefasern auf dieser Messe nur zur Anwendung als Betonarmierung gedacht waren und dort sonst keine andere Anwendung gegeben oder vorstellbar war. Ich wurde jedoch gebeten, nach Abschluss meiner Arbeiten an die Firma einen Bericht über die Ergebnisse zu senden, was ich dann auch machte, aber lediglich eine übliche Eingangsbestätigung mit einem Dank erhielt. Die Vertriebsfirma erkannte auch nach meinem Bericht noch nicht das Potential, welches in den Kohlefasern steckte. Aber ich erhielt später noch weiteres Material, da dieses sonst nirgends zu erhalten war. Die damals vorgesehen Anwendung der Kohlefasern als Botonarmierung in aggressiven Wässern wurde, meines Wissens, nie ausgeführt. Jedoch wurden die Kohlefasern als Armierung in hochbelasteten Betonbauteilen verwendet. Meine ersten Versuche mit der Kohlefasern für den Flugmodellbau fanden bereits 1968 statt. 1969 flog ein erstes A2-Wettbewerbsmodell, bei dem der Hauptholm und der Rumpf mit Kohlefasern verstärkt war. Vermutlich war dies das erste Luftfahrtgerät, weltweit oder zumindest europaweit überhaut, das eine Kohlefaserverstärkung hatte. Durch die Kohlefaserverstärkung der Hauptholme gehörten bei mir Flächenbrüche beim Hochstart, trotz extrem dünner Profile und großer Streckungen meiner Holzmodelle, der Vergangenheit an. Weitere Modelle mit entsprechenden Verbesserungen flogen in den Folgejahren sehr erfolgreich. 1973 wurde von mir das Entenmodell "Daisy", mit Kohlenfaserverstärkumng, gebaut und anschließend ein Bericht über den Bau und das Fliegen des Modelles verfasst und ich musste gegen die bereits geschilderten Schwierigkeiten zur Veröffentlichung des Artikels kämpfen. Die Kohlenfasern waren in der damaligen Zeit nur als Rovings erhältlich. Kohlenstoffgewebe kam erst zu einem wesentlich späteren Zeitpunkt auf den Markt. 

Mit 35 Jahren nahm ich an einem Saalflug – Lehrgang in Sulzbach teil, den ich auch organisierte, mit anschließenden Aktivitäten, einschließlich Teilnahme an mehreren Deutschen Meisterschaften in der Westfalenhalle in Dortmund. In diese Zeit fiel auch die Teilnahme am Lehrgang in Oerlinghausen mit Prüfung und Abschluss mit der Qualifikation als DAeC – Modellflug – Ausbilder, was gleichzeitig die B-Trainerlizenz des Deutschen Spotbundes war.
Unser Sohn Andreas nimmt seit 2 Jahren an UHU-Wettbewerben teil und gewinnt im Alter von 5 Jahren seinen ersten UHU-Wettbewerb und dies bei einem Wettbewerb mit 22 Teilnehmern. Mit 6 Jahren wird er Bundessieger in der Freiflug – Klasse „Junior“ in Wetzlar, einen Tag vor seiner Einschulung und geht natürlich nicht mit seiner  obligatorischen Schultüte zum ersten Schultag, sondern nimmt seinen tags zuvor gewonnenen Pokal, gefüllt mit Bonbons, mit zur Schule. Hier ist beim Bau entsprechender Modelle mit zu helfen und sehr viele Trainingzeiten erforderlich.

In dieser Zeit hielt ich auch, zusammen mit Alfred Klinck, einige Lehrgänge für das Lehrerfortbildungswerk des Saarlandes in der Universität des Saarlandes sowie im Johanneum in Homburg, im Bereich Werkunterricht, Flugmodellbau, ab.

Bei fast allen RC IV- und F3B-Wettbewerben dieser Zeit im Saarland, war ich mit in die Organisation eingebunden. Meist war ich zuständig für die Auswertung der Ergebnisse, damals noch ohne Computer, einfach mit Taschenrechner und Liste.

Ab diesem Zeitpunkt erfolgten auch Veröffentlichungen von Abhandlungen in verschiedenen Fachzeitschriften, wie z. B. über Schalldämpfung, Entenmodelle, Bautipps, Ausstellungen usw. Im gleichen Jahr war die Teilnahme an dem Lehrgang „Funktionsmodellbau“ in Hirzenhain beim Haus der Luftsportjugend, wobei ich ein Jahr später bereits einen Lehrgang in Hirzenhain, als Leiter selbst abhielt, was dann über einen Zeitraum von über 15 Jahren regelmäßig erfolgte.

In dieser Zeit erfolgte auch die Organisation einer viel beachteten Ausstellung in der Festhalle Sulzbach. Die Ausstellungsexponate der Informationsstände wurden fast ausschließlich durch mich erarbeitet und hergestellt. Diese Informationsstände wurden anschließend an interessierte Vereine ausgeliehen und wurden selbst in bundesweiten Ausstellungen, wie Frankfurt, Friedrichshafen, Dortmund und Stuttgart, gezeigt. Die Informationsstände bildeten auch den Grundstock für Vorträge über verschiedene Themen, z. B. Aerodynamik, Stabilisierung von Flugmodellen, Balsaholzverarbeitung, usw., die ich bei verschiedenen Vereinen und bei sonstigen Anlässen gehalten habe und auch heute noch bei Bedarf halte.

Mit 36 Jahren wurde mir die broncene Ehrennadel des Aero-Club Saar, für meine besonderen Verdienste, verliehen.

Mit 39 Jahren übernahm ich die Leitung des "Deutschen Modellflug - Jugendtreffens" der Deutschen Luftsportjugend in Hirzenhain. Diese Leitungsaufgabe wurde von mir bis zum Umzug der Luftsportjugend nach Laucha, also fast 15 Jahre, ausgeübt.

Im gleichen Jahr erfolgte die Wahl zum Referenten für Jugend und Ausbildung der Modellflugkommission des Deutschen Aero-Club. Ab diesem Zeitpunkt werden durch mich, in unregelmäßigen Zeitabständen, Lehrgänge zur Erlangung und Verlängerung der Ausweise für Modellflug – Ausbilder, die DSB-B-Trainer-Lizenz, gemäß den Richtlinien des Deutschen Sportbundes, abgehalten, da dies in meinen Aufgabenbereich fällt. Mein Ausweis wird, nach Zeitablauf, ungültig, da niemand anders befugt ist, diesen Ausweis zu unterschreiben und ich nicht selbst meinen Ausweis unterschreiben wollte. Ferner sahen die Bestimmungen des DSB auch vor, dass zur Verlängerung des Ausweises die Teilnahme an einem Lehrgang notwendig ist. Der Lehrgangsleiter ist aber nicht Teilnehmer, was mir bei einer DSB-Tagung in Frankfurt unmissverständlich, mit Hinweis auf die Satzung, zu verstehen  gegeben wurde und somit verfiel meine Trainerlizenz, aber ich durfte weiterhin Lehrgänge zur Erlangung und Verlängerung der Trainerlizenz abhalten und auch die Lizenzen der Lehrgangsteilnehmer verlängern, da dies nicht an eine bestimmte Voraussetzung geknüpft war, was ich dann auch über 10 Jahre machte. Ein anderes Problem mit dem DSB hatte ich damals ebenfalls und zwar mit den Oberen des DSB, die sich auf die Fahne geschrieben hatten, auch Frauen in den Sport zu integrieren. Auf deren schriftliche Anfrage nach dem Stand der Zulassung und  Eingliederung von Frauen in den Flugsport teilte ich mit, dass seit Anfang des Flugsportes kein Geschlechterunterschied gemacht wird und Frauen gleichberechtigt neben Männern in allen Flugsportarten mitarbeiten. Diese Antwort schmeckte den Leitern des DSB nicht, da sie in ihrer Amtszeit entsprechende Erfolge vermelden wollten und eine solche Antwort somit nicht in ihrem Interesse war. So bekam ich die gleiche Anfrage nochmals, jedoch in einer etwas deutlicheren Form, die ich ebenfalls in gleicher Weise beantwortete, worauf der DAeC-Präsident vom DSB angeschrieben wurde, dem ich dann meine Antworten übermittelte und auch er war voll meiner Meinung und weitere diesbezügliche Anfagen des DSB blieben unbeantwortet.
Ich wurde auch automatisch Modellflugreferent bei der Luftsportjugend des Deutschen Aero-Club. Bei der Luftsportjugend wird mir das Sachgebiet „Der Kleine UHU“ übertragen, so dass ich künftig für die Gestaltung der Faltblätter mit den Wettbewerbsbestimmungen in Zusammenarbeit und Koordination mit den Firmen UHU und Graupner verantwortlich bin. Ferner obliegt mir die Auswertung des alljährlichen Pressewettbewerbs sowie die Ergänzung der jeweiligen Merkblätter. Ferner bin ich ab diesem Zeitpunkt in der Wettbewerbsleitung bei der alljährlichen Bundesausscheidung. Auch fiel mir die Aufgabe zu, bei Deutschen Jugendmeisterschaften im Freiflug, zusammen mit dem jeweiligen Wettbewerbsleiter, die Siegerehrung durchzuführen und die Preise der Luftsportjugend an die Sieger zu überreichen.  
Auch die Ergänzung und Aktualisierung der "Arbeitsunterlagen für die Modellflugausbildung"  oblag mir, wobei ich diese Unterlagen stark erweitert habe.

Im Alter von 40 Jahren war ich Delegationsleiter der Luftsportjugend bei dem Bundesjugendtreffen der Deutschen Sportjugend in Goslar, mit Ausrichtung des Modellflug-Jugendtreffens. Im gleichen Jahr stand auch die Gestaltung eines Falt-Prospektes für die Sportfachgruppe Modellflug des Aero-Club Saar, durch mich, an, welches dann bei verschiedenen Veranstaltungen der Vereine an Interessenten weiter gegeben wurde. Auch die Ausstattung des Standes der Luftsportjugend, bei der RMF, in Friedrichshafen und Standbetreuung mit Vorführung von Saalflugmodellen erfolgte durch mich. Diese Vorführungen, zusammen mit Kurt Vogler, waren so beeindruckend, dass selbst die damals sehr populäre Rallye – Rennfahrerin Michéle Mouton, mit mir zusammen, bundesweit, in der Bildzeitung abgebildet wurde. Anschießend wurde ich vom DAeC mit der Ausstattung und Organisation von den Ständen bei weiteren Ausstellungen, wie z.B. Frankfurt, Stuttgart und Dortmund, betraut. Die Fa. Graupner stellt in dem UHU – Ausschuss den RC-UHU vor, der ebenfalls im Rahmen der UHU – Wettbewerbe der Luftsportjugend geflogen werden soll. Da diese Aufgabe der Durchführung in meinen Referatsbereich fällt, bin ich verantwortlich für die Ausarbeitung der Wettbewerbsregeln und der erforderlichen Hinweisblätter sowie Anschreiben. Bei der Ausschreibung zu dem Flugmodellwettbewerb „Der kleine UHU“ für das Jahr 1983 wird von mir die Länge der Hochstartleine von 50 m auf 25 m und die maximale Flugzeit von 120 Sekunden auf 60 Sekunden reduziert, so dass auch die Austragung des Wettbewerbes auf kleineren Fluggeländen möglich ist. Die Regeländerung führte bei fast allen Freifliegern zu geharnischten Protesten und entsprechenden Reaktionen in allen Fach-Zeitschriften. 20 Jahre später wurde diese Regelung bei verschiedenen Freiflug-Jugend-Wettbewerben übernommen, mit dem Hinweis, dass dann mehr Fluggelände genutzt werden können. Auch wurde von mir die Regel, dass bei dem UHU-Wettbewerb keine Fehlstarts erlaubt ist, so geändert, dass 2 Fehlstarts, also Flüge unter 15 Sekunden, pro Wertungsflug erlaubt sind. Sollte auch der 3. Flug unter 15 Sekunden sein, geht der längste der  3 Flüge in die Wertung ein. Durch diese Regelung konnte der Wettbewerbsstress bei den Kindern und Jugendlichen wesentlich gemindert werden. 

Zu den Lehrgängen in Hirzenhain werden von mir unterschiedliche  Balsagleiter, Wurfgleiter und Anfänger-Freiflugmodelle entwickelt und gezeichnet, da von den Lehrgangsteilnehmern, Jugendgruppenleiter und Werklehrer, solche Modelle sehr stark gefragt sind. Die Pläne werden zum Selbstkostenpreis an die Interessenten weiter gegeben.

Ein Jahr später wird die Luftsportjugend durch die Fa. Graupner mit der Neukonstruktion eines „Kleinen UHU“ beauftragt.  Der von mir gemachte Vorschlag, mit vorgestelltem Modell, wird bei der Konstruktionsbesprechung des UHU – Ausschusses, dem auch 2 Konstrukteure der Fa. Graupner und Herr Johannes Graupner selbst angehörten, zu 95 % übernommen. Das Modell wird bei der Spielwarenmesse 1984 vorgestellt und sollte 1999 durch ein neues Modell mit Jedelsky – Flächen, abgelöst werden. Aber die Nachfrage nach dem von mir konstruierten Modell war so stark, dass es wieder in das Programm der Fa. Graupner aufgenommen wurde. Der 1999 eingeführte UHU mit Jedelsky-Flächen wurde 2011 wieder aus dem Programm der Fa. Graupner genommen und der von mir konstruierte "Kleine UHU" lief bis zum Konkurs der Fa. Graupner, weiter.  Dies ist die bisher bei weitem längste Laufzeit eines „Kleinen UHU“. Herr Graupner hatte mir bereits 1989 etwas vorwurfsvoll mitgeteilt, dass das Modell so gut konstruiert sei, dass auch kleine Verbesserungen, welche wie bei den Vorgängermodellen, die Kreation eines neuen Modelles möglich machte, bei dieser Konstruktion unmöglich sei.

Auch die Durchführung von Lehrgängen für das hessische Lehrerfortbildungswerk, im Haus der Luftsportjugend in Hirzenhain,  im Bereich Werklehrer, oblag mir und es wurden von mir insgesamt 8 Lehrgänge in diesem Bereich, abgehalten.

In Ermangelung eines Pressereferenten beim DAeC wurde ich beauftragt, die Pressearbeit für den von mir betreuten Jugendbereich durchzuführen. Diese Aufgabe wurde von mir über 8 Jahre wahrgenommen.

In dieser Zeit habe ich auch als zuständiger Referent für Jugend und Ausbildung die "Arbeitsunterlagen für die Modellflug-Ausbildung im DAeC" wesentlich ergänzt und neuere, dem damaligen Stand der Technik entsprechende Flugmodelle neu konstruiert und in die Arbeitsunterlagen eingearbeitet.

Mit 42 Jahren erfolgt die Berufung als Lehrbeauftragter für Flugmodellsport für den Fachhandelslehrgang der Fa. UHU in Bühl/Baden, auf Initiative von Herrn Johannes Graupner, dem Inhaber der Modellbaufirma Graupner, Kirchheim/Teck. Diese Lehrgänge wurden von mir, im Bereich Modellflugsport, bis zu deren Einstellung, 5 Jahre lang betreut und durchgeführt.

Die gesamte Organisation des Ausstellungsstandes der Luftsportjugend bei der RMF in Friedrichshafen wird mir übertragen, so dass ich alle Verhandlungen mit der Ausstellungsleitung sowie die Standausstattung einschließlich des Modellflug – Rahmenprogrammes übernehmen muss. Zu dieser Ausstellung wurde von mir ein Verfahren zur Herstellung von Balsagleitern mittels Schablonen und Hellings entwickelt und erstmals durchgeführt. Insgesamt wurden an den 4 Tagen ca. 1.500 Modelle gebaut. Diese Arbeitsweise hatte einen so durchschlagenden Erfolg, dass dieses anschließend nicht nur bundesweit sondern fast weltweit (Mir bekannt: Frankreich, Italien, Israel, Schweiz, Österreich, Amerika) übernommen wurde und heute bei fast keiner Flug – Veranstaltung, bei der auch Kinder anwesend sind, wegzudenken ist. Bei der RMF hat auch Herr Graupner an diesem System Interesse gezeigt und mit mir gemeinsam, am Abend in dem Hotel, eine Möglichkeit entwickelt die Helling aus Karton und die Holz-Modellteile, bedruckt und gestanzt, herzustellen. Verschiedene Feinarbeiten zu diesen Balsagleitern wurden von Helmut Walter, dem Modellflugreferenten aus Hessen, und unserem Sohn Andreas, bei einer Tagung in Hirzenhain, besprochen  und festgelegt. Da auch die Namensgebung für die Modelle anstand, machte Helmut Walter den Vorschlag, da unser Sohn Andreas bei der Gestaltung mitwirkte, ein Modell "Andy" zu nennen, was auch geschah. Bei der Nürnberger Spielwarenmesse 1985 wurden von der Fa. Graupner 2 Modelle auf dieser Basis vorgestellt. Bei allen in Friedrichshafen stattgefundenen Ausstellungen wurden von mir Saalflugmodelle der Klasse TH, sehr oft zusammen mit Günter Maibaum und Kurt Vogler, einem staunenden Publikum vorgeflogen. Siehe auch Rubrik: "Ausstellungen", "RMF-Friedrichshafen".

Auf Grund des überwältigenden Erfolges mit dem Bau von Balsagleitern mittels Schablonen und Hellings bei Veranstaltungen musste ich mehrere Kisten mit entsprechenden Schablonen und Hellings fertigen, die dann bundesweit ausgeliehen wurden. Die Ausleiher bauten regelmäßig die Schablonen und Hellings nach, so dass, nach dem sogenannten Schneeballsystem, innerhalb kurzer Zeit diese Bauweise eine vorher nicht geahnte Verbreitung fand. Da auch hierdurch bedingt, die entsprechenden Anfragen immer massiver wurden, entschloss ich mich eine Bauplanmappe herauszugeben, die den Nachbau der Vorrichtungen leicht macht. Diese Mappe mit 12 verschiedenen Modellen wurde 1984 über die Luftsportjugend von mir herausgegeben.

Ein Jahr später war ich bei dem Freiflug – Wettbewerb in Wetzlar, als Wettbewerbsleiter, tätig. Hier wurde auch die Elektro – Klasse geflogen. Nach 5 Durchgängen á 180 Sekunden hatte alle 12 Teilnehmer nur maximale Flugzeiten. Vor Beginn des Stechens erfragte ich die Motoren - Laufzeit der Modelle, wobei mir die Zahl von durchschnittlich 12 Minuten genannt wurde. Daher war für mich die Fortführung des Wettbewerbes sinnlos und wurde von mir abgebrochen. Am Abend saß ich mit allen Teilnehmern zusammen und wir überlegten, wie die Motorlaufzeit auf max. etwa 60 Sekunden begrenzt werden konnte. Mein Vorschlag war der Einsatz entsprechend kleiner Akkus, was auch von allen Teilnehmern angenommen wurde. So wurde von mir die Regelung der Akkubegrenzung auf 12 % des Fluggewichtes in´s Leben gerufen. Bereits bei dem nächsten Wettbewerb, 2 Wochen später, wurde diese neue Regelung angewendet, obwohl der Wettbewerb anders ausgeschrieben war und hat sich sehr gut bewährt. Bei der nächsten MFK – Sitzung, Ende des gleichen Jahres, ohne jede Gegenstimme, in die nationalen BeMod. und im darauf folgenden Jahre von der CIAM, als internationale, weltweit gültige Bestimmung, übernommen. Hierbei war erstmalig im Modellflug, dass eine Bestimmung mit sofortiger Wirkung, ohne jede Vorlaufzeit geändert, und von allen Wettbewerbsteilnehmern sofort akzeptiert wurde. Auch internationale Wettbewerbe wurden bereits nach dieser, von mir geschaffenen Regel geflogen, obwohl die Bestimmungen noch anders lauteten. Diese Regelung galt fast 20 Jahre, bis diese durch den Einsatz von Brushless – Motoren und Lipo – Zellen überholt war.

Im nächsten Jahr war ich Delegationsleiter der Luftsportjugend bei dem Treffen der Deutschen Sportjugend in Marburg.

Auf Grund meiner Position beim DAeC wurde ich auch häufig gebeten, Grußworte in Jubiläums-Festschriften oder Veranstaltungs-Broschüren zu verfassen, dem ich auch gerne nachkam und war dann bei der  jeweiligen Veranstaltung auch Ehrengast. Auch wurden in diesen Broschüren viele von mir verfasste Abhandlungen über den Modellflugsport veröffentlicht.
 

Eine Aktion von mir, die allen Teilnehmern des Modellflug-Jugendtreffens in Hirzenhain, Mitte der 8oiger Jahre des vergangenen Jahrhunderts, wie eingebrannt im Gedächtnis blieb, war eine von 5 Fragen des damaligen Quizes. Bei dieser Frage ging es um eine ganz spezielle japanische Seerose, die sich täglich auf der Fläche verdoppelte. Diese wurde in einen See gepflanzt und war bereits nach einigen Tagen über eine größere Fläche verbreitet. Nach 10 Tagen war ein großer Teil des Sees bewachsen und nach 30 Tagen ein noch wesentlich größerer Teil. Nach 80 Tagen war der See vollständig bedeckt. Die Frage hierzu lautete: „An welchem Tage war der See halb bedeckt“. Da es sich um eine quadratische Funktion handelte, war, wegen der Schwierigkeit der Aufgabe, bereits in der Ausschreibung die Hilfe eines Taschenrechners mit Quadratfunktion erlaubt worden. Ferner wurden für Nebenrechnungen 3 Stück DIN A4 Blätter, natürlich entsprechend gekennzeichnet, damit keine Schmu zu machen war, für jede Mannschaft ausgegeben. Diese Aufgabe löste keine der 14 Ländermannschaft. Auch die Mannschaftsführer und Betreuer, insgesamt 74 Personen, fanden keine Lösung der Aufgabe, die am Donnerstagnachmittag gestellt wurde. Daraufhin wurde mir am Freitagmorgen ultimativ mitgeteilt, dass ich die Fragen dem Sprecher der Mannschaftsführer herauszugeben hätte, was ich selbstverständlich auch tat, und eine Resolutionen an den Deutschen Aero-Club und die Luftsportjugend verfasst werden würde, die von allen Teilnehmern unterschrieben wird, denn so könne es nicht gehen, dass Fragen gestellt würden, die selbst von mathematisch geschulten Abiturienten nicht gelöst werden könnten. Der Wettbewerb am Freitag verlief in einem sehr frostigen und abweisenden Klima. Am Freitagabend fand dann der „Bunte Abend“ statt, bei dem sich üblicherweise die einzelnen Mannschaften durch Sketche oder Vorträge vorstellten und auch die Quizfragen aufgelöst wurden. Ich wollte den Abend, wie üblich, eröffnen, aber mir wurde sofort das Wort durch sehr agressive Zurufe abgeschnitten. Die Teilnehmer wollten zuerst die Lösung der Aufgabe mit den japanischen Seerosen wissen. So fing ich also an: „Könnte es sein, dass, wenn der See am 80. Tage ganz bedeckt war und die Seerosen sich jeden Tag in der Fläche verdoppeln, dass einen Tag vorher, nämlich am 79. Tag der See halb bedeckt gewesen sein muss“. Zuerst war ein absolutes Schweigen im Saal, dann wurde ich mit allen Schimpfwörtern belegt, die es gibt und die ich hier nicht wiedergeben möchte. Auf eine Frage hin, warum ich einen Taschenrechner mit Quadratfunktion verlangt, sowie 3 Blätter für Nebenrechnungen ausgegeben hätte, war meine Antwort, dass es sich doch unbestritten um eine quadratische Funktion handele und die Blätter auch von allen Mannschaften benutzt wurden und diese Aufgabe doch sehr schwierig zu lösen gewesen sei, was ja hierdurch bewiesen ist.
Dann wurde mir mitgeteilt, dass es wohl außer mir niemanden mehr gäbe, der imstande wäre, eine solch einfache Frage so absolut zu verkomplizieren, dass niemand auf die Lösung komme. Der weitere „Bunte Abend“ verlief dann in einer sehr gelösten, lockeren Atmosphäre. Am nächsten Tag haben fast alle, die mich sahen, beim Vorbeigehen nur mit dem Kopf geschüttelt und gesagt, „Sowas kann nur Dir einfallen“.

Auch 30 Jahre nach der Aktion werde ich immer noch auf diese Quizfrage angesprochen, so 2011 in Ilbesheim beim Freiflugwettbewerb. Ich wurde dort von einem Wettbewerbsteilnehmer mit den Worten begrüßt: „Aha, der Spezialist für japanische Seerosen“ Bei der Modellflugtagung 2013 hat der damalige Mannschaftsführer der saarländischen Mannschaft mich mit den Worten begrüßt: „Gunter, wenn ich Dich sehe, denke ich immer noch an die japanischen Seerosen“. Ein damaliger Teilnehmer, der heute als Dipl. Ing. in einem Betrieb, in der Entwicklungsabteilung, arbeitet, hat mir 2002, bei einem Gespräch, mitgeteilt, dass er die Sache mit den Seerosen einmal im Betrieb erzählt hat, als nach der Lösung eines Problems gesucht wurde und von ihm die Frage in den Raum gestellt worden ist, ob das Problem am Ende nicht so einfach zu lösen sei, wie die Sache mit den japanischen Seerosen.

Unser Sohn Andreas fliegt jetzt RC IV -Wettbewerbe, wozu die entsprechenden Modelle konstruiert und gebaut werden müssen. Der Lohn dieser Mühen sind einige Landesmeister-Titel und gute Erfolge bei überregionalen Wettbewerben. Auch der Freiflug kommt nicht zu kurz, wobei die Eigenbau – Modelle einige Titel auf Deutschen Meisterschaften einbringen. Insgesamt waren dies 5 Titel eines Deutschen Meisters in unterschiedlichen Freiflug-Klassen, 4 mal den Titel eines Bundessiegers "Junior", auch den Titel Bundessieger "Der kleine UHU" konnte er erringen. 3 mal war er Bundesieger mit dem Modell "RC-UHU", 2 mal mit dem Modell "Elektro UHU". Den Europa Cup in Belgien konnte er 3 mal in der Klasse "Elektro UHU" und 2 mal in der Klasse RC UHU" mit nach Hause nehmen. Insgesamt 5 mal war er bei dem Modellflug-Jugendtreffen in Hirzenhain in der siegreichen saarländischen Mannschaft, die dann den Wanderpokal für immer ins Saarland holten. Er konnte auch mit  Eigenbau-RC-Modellen fast immer vordere Plätze belegen, bis die neuen RC – Segelflugklassen eingeführt wurden und der Landeanflug wie auch die Landung nicht mehr bewertet wurden. Bei der Abstimmung zu den neu definierten Klassen war ich in dem Gremium der Modellflugkommission des DAeC mit dabei  und habe ebenfalls zugestimmt. Dann wurden Stecklandungen in einigen Klassen immer mehr zur Normallandung. Zu dieser Landeart waren die von uns konstruierten und gebauten Modelle mechanisch und statisch nicht mehr fähig und er musste auf gekaufte Vollkunststoff – Modelle ausweichen.
In dieser Zeit wollte Andreas auch an einem Großsegler-Wettbewerb teilnehmen, also musste ein entsprechendes Modell gebaut werden. Die Wahl fiel hierbei auf die D 36 mit 5 m Spannweite. Wie bei mir üblich, wurden dann auch gravierende Änderungen am Plan vorgenommen und diese beim Bau umgesetzt. Das Modell erhielt die Nummer GK 61 und flog ganz gut. Beim ersten Wettbewerbseinsatz war die Wettbewerbsregel so, dass max. 5 Flüge absolviert werden durften und Summe der reinen Flugzeit ergab die Wertung. Andreas startete mit der GK-61 kurz nach 10.00 Uhr und flog und flog. Als die anderen Wettbewerbsteilnehmer endlich die Siegerehrung durchführen wollten, wurde der Druck auf ihn so groß, dass er gezwungenermaßen nach einer Flugzeit von 6 h und 47 min. landen musste. Der 2. Sieger flog bei 5 Starts nur insgesamt 40 min. Im nächsten Jahr wurden die Wettbewerbsregeln so geändert, dass eine Rahmenzeit von 1 Stunde pro Durchgang, vorgegeben wurde und jeder musste 5 Starts, jeweils 1 Start pro Stunde absolvieren. Andreas siegte wieder mit 4 Stunden 35 Minuten, der 2. Sieger hatte lediglich 49 Minuten als Gesamtflugzeit bei 5 Starts.

Im Alter von 45 Jahren wird meine Profilsammlung Grundlage der „FMT – Profile – Sammlung“, der Fachzeitschrift Flug – Modell – Technik.

Im gleichen Jahr wird mir die Bronzene Ehrennadel des DAeC, in dankbarer Würdigung meiner besonderen Verdienste um die Deutsche Luftfahrt, verliehen.

Ein Tag, den ich in meinem Leben nie vergessen werde, war der 28. August 1988, als bei der Flugschau in Ramstein 2 italienische Maschinen in der Luft kollidierten und eine Maschine brennend direkt neben den saarländischen Modellfliegern einschlug. Hierbei wurden 7 Modellflieger sofort getötet und 2 weitere starben einige Tage später an den erlittenen Verbrennungen. Ich selbst war bei 3 Beerdigungen in der jeweiligen Delegation des Aero - Club Saar vertreten. Da mehrere Beerdigungen gleichzeitig stattfanden, mussten verschiedene Delegationen gebildet werden. Auch heute noch leiden einige Modellflieger oder deren Begleiter/innen an den erlittenen Verbrennungen. Ich selbst sollte ebenfalls mitfahren, musste jedoch kurzfristig in Hirzenhain, bei der Luftsportjugend, noch einen Termin wahrnehmen.

Im Alter von 47 Jahren werde ich Delegationsleiter der Luftsportjugend bei dem Treffen der Deutschen Sportjugend in Ratzeburg.

Mitte der 90er Jahre hat ein gesundheitliches Problem meine bisherige Arbeit vollständig beendet.

Mit 57 Jahren erfolgt die Verleihung der silbernen Ehrennadel des Deutschen Aero - Club´s für meine besonderen Verdienste um die Luftsportjugend. Überreicht wurde mir diese durch den Präsidenten der FAI, Wolfgang Weinreich am 06. Dez 1999 beim Deutschen Luftfahrertag, der aus Anlass des 5o-jährigen Jubiläums des Aero-Club Saar, in Saarlouis, stattfand

Nach einer Genesungszeit von fast 8 Jahren konnte ich so langsam wieder an den Modellbau heran gehen, wobei zuerst Balsagleiterbauaktionen mit Kindern bei verschiedenen Veranstaltungen auf dem Programm standen. Neuerdings ist es mir wieder möglich eigene Modelle zu konstruieren und zu bauen. Auch das Fliegen der Modelle bin ich zur Zeit wieder am Einüben.

Mit 66 Jahren führte ich, mit einem weiteren Kollegen, eine Projektwoche in der Erweiterten Realschule Kirkel – Limbach in Limbach mit Vorträgen über „Aerodynamik“ und „Stabilisierung von Flugzeugen“ mit 18 Schülern durch. Insgesamt wurden ca. 300 Balsamodelle unterschiedlicher Größe und Schwierigkeiten gebaut.

Ebenfalls mit 66 Jahren nehme ich, auf Grund des Artikels in der Thermiksense 2/2008, Kontakt zu Heinz Unger auf und entwickle mit ihm zusammen negativ gepfeilte RC-Nurflügel-Motorsegler, welche einmalig auf der gesamten Welt sind und die, infolge des geringeren Gesamtwiderstandes, wesentlich höhere Flugleistungen zeigen.

Im gleichen Jahr bin ich seit jetzt 50 Jahren Mitglied im Aero - Club Saar.

Derzeit befasse ich mich weiterhin mit der Entwicklung, Konstruktion und Bau von negativ gepfeilten Nurflüglern, wie neuerdings auch mit Enten, sowie Normalmodelle, alle als Motorseglern und alle ebenfalls mit negativ gepfeilten Tragflächen, sowie ebenfalls mit positiv gepfeilte Nurflüglern, wobei ich diese Flugmodelle in einer anderen, als der üblichen Bauweise herstelle. Diese Bauweise habe ich unter "Bautipps" beschrieben. 

Im Alter von 70 Jahren wurde ich in die Jury des Deutschen F1H Pokals (DHP) berufen.

Als das Alter von 71 Jahren erreicht war, wurde Enkel Florian zum Landesjugendleiter des Aero-Club Saar gewählt. Unmittelbar darauf bat er mich um die Konstruktion von Anfängermodellen im Freiflug und im RC Flug zum Bau bei Wochenendlehrgängen, was ich dann getan habe und unter "Jugendmodelle", "Der Kleine Kumpel II-A" und "Der Kleine Kumpel II-B" sowie "Der große Kumpel" auf dieser Homepage veröffentlicht habe.

Mit 72 Jahren erreicht mich die Anfrage, ob ich in dem "Deutschen Segelflugmuseum mit Modellflug" auf der Wasserkuppe ein Modell eines negativ gepfeilten Nurflügelmodelles ausstellen möchte, was ich sofort zugesagt habe. Das Museum erhielt die GK-104. 

Mit 73 Jahren nahm ich an der 30. Inter Ex 2015 in Vaihingen, mit den negativ gepfeilten  Modellen, GK-102 und GK-120 teil. Die Flugdemonstrationen machte Enkel Florian in bravouröser Weise.
Im gleichen Jahr musste ich feststellen, dass ich auf einer schweizer Homepage unter den 170 berühmtesten Modellkonstrukteuren, die es jemals weltweit gab, mit aufgeführt bin.

Im Jahre 2018 bin ich nunmehr 60 Jahre ununterbrochen Mitglied im Aero-Club-Saar und im Jahre 2019 ist es 70 Jahre her, dass ich meine erstes Bauplanheft für flugfähige Modelle geschenkt bekam und seit dieser Zeit baue ich Flugmodelle.

Wann das eigene Modellfliegerleben sich dem Ende zuneig, erkennt man daran, wenn es nicht mehr so ist, wie es früher einmal war. So kam ich früher auf ein Modellfluggelände mit Sohn Andreas und es sagten viele: "Ach Du bist der Sohn von Gunter". Später, als ich mit Andreas ein unbekanntes Gelände betrat, hieß es zu mir: "Du bist der Vater von Andreas". Wenn dann das Modellflugzenith weit überschritten ist, wird bei der Begrüßung festgestellt: "Ach Du bist der Opa von Florian". Dann ist man in Modellflugkreisen ein Unbekannter und vollständig out.

Im Mai 2018 wurde meiner Frau die Ehrennadel in Silber, für die von ihr erfolgte Unterstützung meiner Arbeit, insbesondere bei den Balsagleiterbauaktionen, durch den Präsidenten des Aero-Club Saar, Dr. Ing. Ralf  Hubo, verliehen. Meine Frau war früher Paragleiterpilotin und ist heute noch Amateurfunkerin mit dem Rufzeichen DH1VK.  Mir wurde für meine Arbeit die Ehrennadel in Gold verliehen. 
 

 

 
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