Flugmodellbau
  Plan Gleiter
 
 Stand: 03.11.2021

Bau eines negativ gepfeilten Nurflügel-Balsagleiters.

Den Bau eines Balsagleiters möchte ich an dieser Stelle nicht detailliert beschreiben, sondern verweise auf die Seite: „Balsagleiterbau“ auf dieser Homepage.

Zur Flugleistung eines solchen Modelles ist zu sagen, dass bei dem deutschen Modellflugjugendtreffen in Hirzenhain 1988 von den teilnehmenden 12 Landesmannschaften jeweils 4 verschiedenen Balsagleiter, Normalmodell, Ente, Tandem und negativ gepfeilter Nurflügel mit gleicher Spannweite gebaut werden mussten, wobei auch die Flugleistungen der Modelle bewertet wurde, hierbei zeigten die negativ gepfeilten Nurflügel, im Durchschnitt gesehen, die besten Leistungen aller Modelle.

Der hier beschriebene Balsagleiter hat eine negative Pfeilung von 20 Grad, gemessen an der t/4 Linie.

Die Profilierung erfolgt, wie aus der Zeichnung ersichtlich. An den äußeren Flächenenden ist ein Normalprofil, ähnlich einem Clark Y eingeschliffen, welches bis dem Knick im Flächenende gleichmäßig läuft. Ab diesem Knick wird das Profil bis zur Flächenmitte hin linear umgekehrt, wobei die Flächenvorderkante, wie bei einem Normalprofil, oben stärker ausgerundet wird als im unteren Bereich, die Hinterkante wird jedoch nur von unten geschliffen, also gerade umgekehrt wie bei einem Normalprofil, so dass ein leichtes S-Schlag-Profil entsteht. Der Übergang von Normalprofil auf S-Schlag – Profil erfolgt gleichmäßig. Beim Bau des Modelles wird die Hinterkante der Fläche, auf dem Rumpf, noch um weitere 2 mm angehoben, so dass der S-Schlag wesentlich vergrößert wird. Selbstverständlich können die Flächen auch aus 1 mm Balsaholz, ohne Profilierung, hergestellt werden, nur ist dann die Flugleistung entsprechend geringer. Der S-Schlag der Flächenmitte auf dem Rumpf muss jedoch beibehalten bleiben.

Die V – Form beträgt auf jeder Seite 7,5 Grad, gegenüber der Flächenmitte müssen also an den Flächenenden jeweils 25 mm unterlegt werden. Eine Verwindung der Flächen ist nicht erforderlich.

Im Bereich des Flächenauflagers sollte der Rumpf noch beiderseits mit jeweils einem Balsastreifen, von 1,5  bis 2 mm, verstärkt werden.

Der Schwerpunkt des Modelles kann nicht ganz genau angegeben werden, da dieser sehr stark von der Profilierung des Modelles abhängt. Bei nur geringfügig dünnerer Fläche oder anderer Profilierung, wie auch Veränderung des S-Schlages, nur im Zehntel mm Bereich, wandert der Schwerpunkt. Der genaue Schwerpunkt muss durch Flugversuche erflogen werden, wobei bereits geringe Verschiebungen entsprechende Auswirkungen zeigen. Das genaue Einfliegen dieses Balsagleiters, ist jedoch kein besonderes Kunststück. Ist der Gleiter eingeflogen, erfreut er durch sehr gute Flugleistungen. Bei dem Versuchsmodell lag der Schwerpunkt bei 20 mm vor der Flächenvorderkante in Rumpfmitte, wie auf dem Plan angegeben.

Das Modell ist für die Maße eines DIN A 3 Blattes konzipiert und muss dementsprechend vergrößert werden. Die Spannweite beträgt dann etwa 38 cm. Wenn es nur 35 cm hat, fliegt es auch. Die Länge beträgt dann 21,5 cm. Selbstverständlich kann das Modell auch weiter vergrößert werden, jedoch gilt dann das bereits zum Schwerpunkt geschriebene in noch größerem Maße, da dieser dann einen noch weiteren Bereich, bedingt durch die anderen Auftriebsverhältnisse, aufweist. Wichtig ist nur, dass die Flächenhinterkante in der Mitte entsprechend nach oben gezogen wird, also einen S-Schlag erhält. Ist dieser S – Schlag zu groß, entspricht dies bei einem Normalmodell einer zu großen Einstellwinkeldifferenz, das Modell wird schlechter fliegen, jedoch langsamer. Bei zu kleinem S – Schlag ist dies eine zu geringe EWD und auch dann wird das Modell schlechter fliegen, aber schneller. Hier ist ein optimaler Mittelweg zu finden. Die Wanderung des Schwerpunktes ist analog dem eines Normalmodells. Aus diesem Grunde ist die Angabe des Schwerpunktes auf dem Plan nicht bindend, sondern soll lediglich als Anhaltspunkt dienen.

Das gebaute Modell hat ein Fluggewicht von etwa 8,5 Gramm, wobei fast 4 Gramm an Bleiballast erforderlich ist um das Modell auszutrimmen. Das Trimmgewicht kann durch Verlängerung des Rumpfes und somit Schaffung eines längeren Hebelarmes verringert werden, jedoch ist dann ein größeres Seitenleitwerk zur Richtungsstabilität erforderlich, was natürlich wieder ein Mehr an Gewicht und an Widerstand ergibt, wobei auch hier ein Optimum gefunden werden muss. Bei Flugversuchen auf der Anliegerstraße mit einer Neigung von 12 % hat das Modell eine bessere Flugleistung gezeigt als die Neigung der Straße ist, wobei die Straßenneigung einer Gleitbahn von 1 : 8,33 entspricht. Auch auf einer angrenzenden Wiese mit 1:10 Neigung (10 %) war der Gleitwinkel ebenfalls besser. Ich schätze den Gleitwinkel des Modelles auf etwa 1 :11, was ein relativ guter Wert ist.

Ich wünsche allen, welche dieses Modell nachbauen, viel Spaß beim Bauen und Fliegen und würde mich über Reaktionen freuen. 



 Der Plan ist in der Größe für ein DIN  A 3 Blatt konzipiert.







So sieht das fertige Modell aus.

Den DIN A 3 Plan  versende ich nicht mehr, wobei ich als Begründung auf die Anmerkung auf meiner Homepage unter "Aktuell", "Negativ gepfeilte Nurflügel" verweise.




 

 
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