Flugmodellbau
  Probleme
 

Stand: 03.11.2021


Probleme mit Enten

 
Absinken nach einem Kurvenflug

Es ist bekannt, dass eine Ente ein sehr stabil fliegendes Fluggerät ist und nicht umsonst waren alle ersten Flugzeuge als Enten konzipiert. Eine Ente kommt nie in einen überzogenen Flugzustand. Sollte eine Ente einmal überzogen werden, also mit zu geringer Geschwindigkeit geflogen werden, verringert sich an der Kopffläche der Auftrieb, die Ente geht mit der Schnauze nach unten, nimmt wieder genau so viel Fahrt auf, wie sie zum stabilen Fliegen braucht und fliegt weiter. Genau das ist aber das Problem. Wenn nun eine Ente gegen den Wind fliegt, hat sie eine bestimmte Fluggeschwindigkeit, die zum stabilen Fliegen erforderlich ist. Wird nun das Modell in einer 180 Grad Kurve, zum Beispiel im Landeanflug, gedreht und erhält dadurch Rückenwind, so fehlt dem Modell die vorhandene Wind-Geschwindigkeit und das gleich doppelt (negativ plus positiv). Das Modell geht mit der Nase nach unten und nimmt wieder Fahrt auf um die fehlende Geschwindigkeit, somit den fehlenden Auftrieb, zu kompensieren, und das ist dann in Bodennähe oft ein Problem, aber für eine Ente normal, denn was auf der einen Seite als sehr positiv für die Flugstabilität angesehen wird, wird hier zu einem Nachteil. Insbesondere bei Modellen mit geringer Flächenbelastung und großer EWD verstärkt sich das Problem, da hier die Fluggeschwindigkeit sehr gering ist und somit die Differenz zwischen Gegenwind und Rückenwind extrem hoch ist. Bei diesen Modellen kann im Kurvenflug die Strömung, an der Kopffläche, vollständig abreißen, so dass das Modell mit der Nase senkrecht nach unten geht um wieder Fahrt aufzunehmen. Bei schnelleren Modellen mit größerer Flächenbelastung ist die Geschwindigkeitsdifferenz nicht so hoch, so dass das Problem etwas geringer ist. Das Gleiche gilt bei Modellen mit einer größeren Kopffläche, auch hier ist die Gefahr des Abreißens der Strömung oder eines Auftriebsabfalles etwas geringer. Beim Fliegen hilft hier nur, dass beim Wenden aus dem Gegenwind bereits vor Einleiten der Kurve das Modell etwas angedrückt wird um Geschwindigkeit aufzunehmen. Aber auch hier muss Höhe geopfert werden, jedoch nicht so viel, als wenn das Modell sich selbst die erforderliche Geschwindigkeit erfliegen muss.

 

Ein Normalmodell reagiert hier vollständig anders. Hier kann es bei einer zu geringen Geschwindigkeit zu einem Strömungsabriss an der Tragfläche, mit den bekannten Folgen der Unsteuerbarkeit kommen. Hat man hier noch genügend Höhe ist das auf jeden Fall gut.

 

Beim Motorflug der Ente kommen diese Geschwindigkeitsdifferenzen nicht vor, so dass das Problem nur beim Segelflug auftritt.

 
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